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Hannover,

"Deutschland ist ein einziger Hotspot – und das spricht einfach gegen einen Freedom Day!"

Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, warnt davor, auf effektive Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu verzichten.

Foto: SamuelFrancisJohnson auf Pixabay

Die Hospitalisierungsrate, die Belegung der Intensivstationen und die landesweite Corona-Inzidenz sind in den vergangenen Tagen und Wochen kontinuierlich angestiegen oder konstant hoch geblieben: Allein in Niedersachsen haben sich in den vergangenen sieben Tagen 1.522,1 Personen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit dem SARS-CoV-2-Virus angesteckt.

"Angesichts dieser Höchstwerte kann ich nur davor warnen, am 20. März alle effektiven Maßnahmen gegen die Pandemie fallen zu lassen", bekräftigt Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, die Vorbehalte vieler Landesregierungen und Landesärztekammern gegen den Reformentwurf des Bundesinfektionsschutzgesetzes. "Die Pläne der Berliner Ampel-Koalition, die Corona-Regeln in wenigen Tagen aufzuheben, müssen verschoben werden", fordert Wenker angesichts der großen Zahl von zum Beispiel 262.593 Neuinfektionen bundesweit am gestrigen Mittwoch und den vielen Todesfällen täglich. "Deutschland ist ein einziger Hotspot – und das spricht einfach gegen einen Freedom Day!" 

Ähnlich wie die niedersächsische Landesregierung plädiert die Ärztekammerpräsidentin dafür, dass die Bundesländer weiterhin eigenständig über Maskenpflicht, Abstandsregeln, Hygienekonzepte oder 3-G-Regeln entscheiden können. "Denn es ist enorm wichtig, so schnell wie möglich die große Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren", betont Wenker. Man müsse davon ausgehen, dass mindestens zehn Prozent der an COVID-19 Erkrankten von lang andauernden gesundheitlichen Folgen betroffen seien. In der nächsten Zeit seien daher Hundertausende Menschen mit Long- und Post-COVID auf die Hilfe des Gesundheitssystems angewiesen, erwartet die Ärztekammerpräsidentin: "Wir wissen allerdings nicht, ob am Ende alle Betroffenen geheilt werden können. Manche werden dauerhaft mit Einschränkungen leben müssen." 


Kontakt: Thomas Spieker, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Ärztekammer Niedersachsen
Telefon: 0511 380-2220, E-Mail: kommunikation(at)aekn.de

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