Das Ansteckungs- und Verbreitungspotenzial von Kindern und Jugendlichen in Hinblick auf das SARS-CoV-2-Virus ist noch immer umstritten: Die Öffnung von Schulen, Kitas und Krippen stellen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf die Probe.
Von Anfang an umstritten war die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Verbreitung und Übertragung des SARS-CoV-2-Virus. Aufgrund der artifiziellen Situation, die Mitte März durch die Schließung von Krippen, Kitas und Schulen entstand, fällt es bis heute schwer, die Funktion der unter 20-Jährigen bei der Verbreitung von COVID-19 abschließend zu beurteilen. "Schon frühzeitig im Verlauf der Pandemie wurde klar, dass jüngere Kinder und auch Jugendliche seltener an COVID-19 erkrankt sind als Erwachsene", sagt Professor Dr. med. Hans-Georg Kräusslich, Abteilungsleiter der Virologie am Zentrum für Infektio-logie des Universitätsklinikums Heidelberg. Das heiße aber noch nicht, dass sie auch seltener infiziert seien, beziehungsweise ob sie das Virus seltener an andere weitergäben, macht der Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg deutlich und verweist auf die widersprüchlichen Berichte.