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Hannover,

„Fegt alle hinweg…“: Ausstellung über das Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte im Nationalsozialismus

Die Ärztekammer Niedersachsen erinnert in einer Ausstellung an die Verfolgung der jüdischen Ärztinnen und Ärzte in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Ausstellung steht Interessierten zur Besichtigung offen.

Foto: C. Wyrwa / ÄKN

Auf 38 Tafeln erinnert unter dem Titel „Fegt alle hinweg…“ eine Ausstellung im Ärztehaus der Ärztekammer Niedersachsen in Hannover (Berliner Allee 20) an beispielhafte Schicksale von jüdischen Ärztinnen und Ärzten in der Zeit des Nationalsozialismus. Anhand von Fotografien, offiziellen behördlichen Dokumenten, Auszügen aus Briefen sowie persönlichen Zeugnissen zeigt die Ausstellung, die an bestimmten Terminen während der Geschäftszeiten besucht werden kann, die Folgen des Approbationsentzugs 1938. Im Rahmen der nationalsozialistischen Verdrängungs-, Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik gegenüber der jüdischen Bevölkerung wurde jüdischen Ärztinnen und Ärzten damals die Approbation entzogen. 

Anhand von Einzelportraits – auch aus Niedersachsen – zeichnet die Ausstellung individuelle Lebenswege nach von Ärztinnen und Ärzten, die ihre Kassenzulassung oder ihre Anstellung im öffentlichen Dienst aus „rassischen“ Gründen verloren. Andere wurden gezwungen, ihre Praxis nach dem „Erlöschen“ der Approbation aufzugeben. Viele, denen es nicht gelang zu emigrieren, erfuhren Verfolgung, Deportation und die Ermordung in den Vernichtungslagern. Andere sahen als einzigen Ausweg den Suizid. 

Der Rundgang beginnt mit einem allgemeinen historischen Teil, an den sich die Einzelportraits anschließen. Für die Station in der Ärztekammer Niedersachsen wurde die Wanderausstellung um drei aus Niedersachsen stammende beziehungsweise hier tätige jüdische Ärzte erweitert. Der Titel der Ausstellung „Fegt alle hinweg…“ hat seinen Ursprung im Aufruf des Nationalsozialisten und späteren Reichsärzteführers Dr. med. Gerhard Wagner aus dem Jahr 1933: „Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen!“

Der Besuch der Ausstellung im Neubau der Ärztekammer Niedersachsen in der Berliner Allee 20 ist an folgenden Terminen möglich:

  • Donnerstag, 25. April, 10 bis 16 Uhr

  • Freitag, 26. April, 10 bis 15 Uhr

  • Montag, 29. April, und Dienstag, 30. April, 10 bis 16 Uhr

  • Donnerstag, 2. Mai, 10 bis 16 Uhr

  • Freitag, 3. Mai, 10 bis 15 Uhr

  • Montag, 6. Mai, bis Mittwoch, 8. Mai, 10 bis 16 Uhr

  • Freitag, 10. Mai, 10 bis 15 Uhr

Eine begleitete Führung durch die Ausstellung ist nach Absprache möglich. Bei Gruppen von zehn und mehr Personen wird um Anmeldung per E-Mail an event(at)aekn.de gebeten. 

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