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Hannover,

Gemeinsam für Demokratie und Vielfalt

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen verurteilt demokratiefeindliche Bestrebungen und bekennt sich entschlossen zu einer pluralistischen Gesellschaft.

Die Delegierten der Kammerversammlung bekennen sich entschlossen zu einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. Foto: Christian Burkert / ÄKN

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen positioniert sich klar gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und für eine pluralistische demokratische Gesellschaft. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution machen die 60 Delegierten aus ganz Niedersachsen dies deutlich. „Unser ärztliches Berufsrecht folgt den ethischen Grundlagen des Genfer Gelöbnis. Als Ärztinnen und Ärzte geloben wir, unser Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Wir behandeln Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Weltanschauung oder sonst welchen Persönlichkeitsmerkmalen. Fremdenfeindliche Ideen und Vorstellungen sind mit unserem Berufsethos nicht vereinbar“, bekräftigt Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachen.

„Viele unserer Mitarbeitenden und unserer ärztlichen Kolleginnen und Kollegen haben eine Migrationsgeschichte. Und sie alle leisten einen enormen Beitrag zur Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Diesen für unsere Gesellschaft so wichtigen Beitrag nicht anzuerkennen oder diesen hoch engagierten Menschen sogar mit Ablehnung zu begegnen, ist falsch und würdelos“, unterstreicht Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen.

„Als Ärztekammer Niedersachsen setzen wir mit unserer Resolution ein klares und deutliches Zeichen: Uns Ärztinnen und Ärzten ist jeder Mensch willkommen – sowohl als Patientin und Patient, als Mitarbeiterin und Mitarbeiter oder als Kollegin und Kollege. Eine Ausgrenzung von Menschen ist mit unserem weltoffenen und dem menschlichen Wohl verpflichteten Berufstand nicht zu machen“, betont Wenker.

Resolution der Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen

Es ist ermutigend, dass Woche für Woche hunderttausende Menschen für den Erhalt von Freiheit und Demokratie auf die Straße gehen. In diesem Zusammenhang verurteilt die Kammerversammlung Niedersachsen rechtsextremistische Bestrebungen einschließlich Plänen zur unberechtigten Ausweisung von Menschen und betont ihr Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

In geheimen Treffen von Identitären, Rechtsradikalen und Geldgebern wurden Pläne unter dem verharmlosenden Begriff „Remigration“ diskutiert, die mit dem Grundgesetz und allgemeinen sowie ärztlichen ethischen Prinzipien nicht vereinbar sind. Gerade der ärztliche Berufsstand hat eine besonders hohe gesellschaftliche Verantwortung inne. 

Unser ärztliches Berufsrecht sieht die Gleichheit der Menschen und verankert ethische Grundprinzipien. Nach der Genfer Deklaration des Weltärztebundes geloben wir Ärztinnen und Ärzte, unser Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen, Menschen unabhängig von ethnischer Herkunft, Staatsangehörigkeit oder politischer Zugehörigkeit zu behandeln und unser medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten oder bürgerlichen Freiheiten anzuwenden. 

Wir sind für die Menschen da, für unsere Patientinnen und Patienten, gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen. Im Gesundheitssystem arbeiten tagtäglich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung. Diese Diversität bereichert unser Gesundheitssystem sowohl fachlich als auch menschlich. Auch deshalb stehen wir ganz entschieden für Vielfalt und Demokratie. Radikalismus jeglicher Art, Fremdenfeindlichkeit und ähnliche Ideologien haben im ärztlichen Beruf keinen Platz. Von diesen distanziert sich die Kammerversammlung in aller Deutlichkeit.

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Über die Ärztekammer Niedersachsen
Die Ärztekammer Niedersachsen ist die standesrechtliche Vertretung der mehr als 45.000 Ärztinnen und Ärzte im Flächenland Niedersachsen. Sie nimmt in Selbstverwaltung öffentliche Aufgaben im Gesundheitswesen wahr und erfüllt zugleich weisungsgebunden staatliche Aufgaben. Außerdem setzt sie sich für eine qualitativ hochwertige ärztliche Fort- und Weiterbildung ein und betreut die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten.

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Referat Gesundheitspolitik und Kommunikation
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Pressesprecher
Telefon: 0511 3802-2104
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