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Hannover,

Dr. med. Marion Charlotte Renneberg fordert Corona-Bonus für MFA im ambulanten Bereich

Das Bundesgesundheitsministerium spricht sich gegen einen steuerfinanzierten Corona-Bonus für MFA im ambulanten Bereich aus. ÄKN-Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg kritisiert diese Entscheidung und befürchtet eine Spaltung der Fachkräfte in den Gesundheitsberufen.

"Medizinische Fachangestellte (MFA) leisten tagtäglich unverzichtbare und herausragende Arbeit für die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten - unabhängig davon, ob sie im stationären oder im ambulanten Bereich arbeiten. Dass die Bundesregierung den Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Mitarbeitenden in ambulanten Praxen einen steuerfinanzierten Bonus verweigert, spaltet die Fachkräfte in Gesundheitsberufen. Zudem verkennt dieses Vorhaben die erheblichen Mehrbelastungen, die MFA im niedergelassenen Bereich seit 20 Monaten pandemischer Ausnahmesituation ausgesetzt sind", kritisiert Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis und Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen aktuelle Aussagen aus dem Bundesgesundheitsministerium, die sich gegen einen steuerfinanzierten Corona-Bonus für MFA im ambulanten Bereich ausgesprochen haben.

"Viele MFA sind seit der COVID-19 Pandemie über den Rand ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit hinaus beansprucht, hinzu kommt das erhöhte Risiko der Berufsgruppe, sich selbst mit COVID-19 zu infizieren. Zusätzlich zu der enormen Arbeitsbelastung ertragen MFA Anfeindungen und Beleidigungen, die mittlerweile leider zum Alltag in vielen niedergelassenen Praxen dazugehören. Das Signal der Bundesregierung wertet die Leistungen dieser Berufsgruppe ab und demotiviert viele Fachkräfte zusätzlich. Als Vertreterin der niedersächsischen Ärzteschaft fordere ich ganz klar: Medizinische Fachangestellte sind systemrelevant und verdienen mehr Wertschätzung! Gerade im niedergelassenen Bereich suchen wir Ärztinnen und Ärzte händeringend nach qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern, Debatten wie diese verschärfen den Fachkräftemangel zusätzlich. Für eine zukünftige flächendeckende ambulante Versorgung benötigen wir qualifizierte und motivierte Medizinische Fachangestellte. Eine gesetzlich verankerte Corona-Prämie für MFA im ambulanten Bereich sehe ich auch vor diesem Hintergrund als wichtigen Anreiz an. Ich bitte die Bundesregierung die derzeitigen Planungen zu überdenken und auch die Fachkräfte im ambulanten Bereich bei der Verteilung der Corona-Prämien dementsprechend zu würdigen und zu berücksichtigen."

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