Das Masernschutzgesetz erlaubt Apothekerinnen und Apothekern, Grippeimpfungen vorzunehmen. Das Ziel ist die Erhöhung der Impfquote. Trotzdem hält die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) das Sicherheitsrisiko für zu hoch: „Ärztinnen und Ärzte haben Impfen gelernt“, sagt ÄKN-Präsidentin Dr. med. Martina Wenker. „Deshalb können nur Ärztinnen und Ärzte das Impfen adäquat begleiten.“
Die Ärztekammer Niedersachsen möchte die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte daher mit einem Kampagnenpaket unterstützen: Auf der ÄKN-Webseite stehen Plakate für die Praxisräume und als Handout sowie Buttons für die Praxis-Webseiten zum Download bereit.
Das Info-Material klärt darüber auf, wie wichtig es ist, im Vorfeld der Impfung zu untersuchen, ob der Impfende wirklich gesund ist, ob er nicht an einer chronischen Erkrankung leidet und die Impfung somit aus medizinischer Sicht unbedenklich ist. Treten zeitnah Impfreaktionen auf, sind Patientinnen und Patienten in einer Arztpraxis auf der wirklich sicheren Seite. Das gilt gerade im Jahr der COVID-19-Pandemie darüber hinaus für später auftretende Nebenwirkungen mit den Symptomen einer Erkältung wie Fieber oder Gliederschmerzen.
Die Corona-Epidemie macht zudem die Grippeschutzimpfung für Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Risiko in diesem Herbst besonders wichtig: „Aber wie soll jemand, der keine Ärztin oder Arzt ist, diesen Bedarf erkennen?“, fragt Wenker. Die Ärztekammerpräsidentin befürchtet zusätzliche Engpässe bei den Impfstoffen durch die Impf-Modellversuche in Apotheken. Denn die von der Ärzteschaft benötigten Mengen Grippeimpfstoff für den Bedarf von Ärztinnen und Ärzten wurden bereits zu Beginn des Jahres ermittelt, als das Impfen in den Apotheken noch gar nicht zur Debatte stand.
Kontakt: Thomas Spieker, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Ärztekammer Niedersachsen
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