Sich mit einer Impfung wirksam gegen Krebs schützen zu können, ist eine große Hoffnung der Menschheit. Seit vielen Jahren wird an entsprechenden Impfstoffen geforscht. Für einige Tumorerkrankungen, bei deren Entstehung Infektionen eine Rolle spielen, gibt es inzwischen wirksame Impfungen. Zum Beispiel sind für Gebärmutterhalskrebs, aber auch Tumore an Vulva, Vagina, Penis, dem Analbereich sowie im Mund- und Rachenraum oft Humane Papillomviren (HPV) verantwortlich, gegen die eine Impfung in der frühen Jugend sehr gut schützen kann.
„Die HPV-Impfung ist nicht nur gut verträglich und sehr sicher, sondern sie ist vor allem hoch wirksam“, betont Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, Stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN), anlässlich der niedersächsischen Impfaktionswoche „T(w)o be safe – 2 HPV-Impfungen für 2-fachen Schutz“ in der Zeit vom 10. bis 14. Juni 2024. „Da die Viren durch sexuelle Kontakte übertragen werden, ist es enorm wichtig, sowohl Mädchen als auch Jungen am besten im Alter zwischen 9 und 14 Jahren zu impfen“, so die Fachärztin für Allgemeinmedizin.
Rund 7.700 Frauen und Männer erkranken in Deutschland nach Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) jährlich an Krebserkrankungen, die auf eine HPV-Infektion zurückgehen. Ein Großteil dieser Fälle könnte verhindert werden, wenn die Impfquoten von aktuell 54 Prozent bei 15-jährigen Mädchen und sogar nur 27 Prozent bei Jungen im gleichen Alter höher lägen.
Um über den großen Nutzen der HPV-Impfung für junge Menschen aufzuklären, haben das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung sowie das Niedersächsische Kultusministerium gemeinsam mit weiteren Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen die landesweite Aktionswoche Mitte Juni diesen Jahres ins Leben gerufen. „Wir begrüßen die Impfkampagne sehr und laden alle Jugendlichen und die Erziehungsberechtigten ein, sich über dieses wirksame und präventive Impfangebot zu informieren“, betont Dr. med. Thomas Buck, Mitglied im ÄKN-Vorstand und in Hannover niedergelassener Kinder- und Jugendarzt: „Alle niedersächsischen Hausärztinnen und -ärzte, Pädiaterinnen und Pädiater oder auch Gynäkologinnen und Gynäkologen sind dazu gerne bereit.“
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