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Hannover,

Organspende: "Es ist wichtig, zu Lebzeiten eine Entscheidung zu treffen!"

Die Vizepräsidentin der ÄKN Dr. med. Marion Charlotte Renneberg rät – anlässlich des Tags der Organspende am 5. Juni – dazu, sich auch in der Pandemie mit dem Thema Organspende zu beschäftigen und sich klar zu positionieren. Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation standen 9.400 Menschen Ende 2020 auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland insgesamt 913 postmortale Organspenderinnen und –spender, 19 weniger als noch im Vorjahr.

Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation standen 9.400 Menschen Ende 2020 auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland insgesamt 913 postmortale Organspenderinnen und –spender, 19 weniger als noch im Vorjahr. "Das Thema Organspende darf auch in der anhaltenden Covid-19-Pandemie nicht in Vergessenheit geraten", sagt Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Vizepräsidentin der ÄKN. Sie verweist auf das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial in Bezug auf Organtransplantationen: "Je mehr Menschen sich bereit erklären, ein Organ zu spenden, desto höher wird am Ende auch die Anzahl von tatsächlichen Spenderinnen und Spendern sein", so Renneberg. "Ich empfinde es als sehr bedeutend, dass wir alle uns mit dem Thema Organspende beschäftigen und uns dazu positionieren. Es ist wichtig, hier zu Lebzeiten eine Entscheidung zu treffen und diese schriftlich festzuhalten - in einem Organspendeausweis oder etwa auch in einer Patientenverfügung." Die Bereitschaft zur Organspende sollte rechtzeitig getroffen und schriftlich festgehalten werden, um diese wichtige Entscheidung nicht anderen Menschen zu überlassen.
"Der Verlust eines nahestehenden Menschen ist aufwühlend und schmerzhaft genug für die Angehörigen", sagt Renneberg. "In dieser Ausnahmesituation auch noch für eine andere Person zu entscheiden, ob einer Organspende zugestimmt werden soll oder nicht, belastet zusätzlich", so die Fachärztin. "Deshalb kann ich zum Tag der Organspende nur jedem empfehlen, sich klar zu positionieren und eine selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu treffen."

Rennebergs Appell passt auch zum Motto des Tags der Organspende, das mit dem Aufruf "Entscheide dich" für ein selbstbestimmtes Handeln beim Thema Organ- und Gewebespende wirbt.

Hintergrund: Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergab, dass 62 Prozent von 4.001 Befragten im Alter von 14 bis 75 Jahren eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen haben, 37 Prozent der Befragten noch nicht. Hinsichtlich der Dokumentation zeigt die Umfrage, dass im Vergleich zu den vergangenen Jahren mittlerweile mehr Menschen ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende hinterlegen. Demnach gaben 44 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie ihre Entscheidung in Form eines Organspendeausweises und/oder in einer Patientenverfügung festgehalten haben. Mehr zur Studie

Auch die ÄKN bietet auf Ihrer WebseiteInformationen sowie Vordrucke für die Patientenverfügung an, in der auch die Entscheidung zum Thema Organ- und Gewebespende dokumentiert werden kann. Darüber hinaus informiert die neue BZgA-Broschüre "Organspende in der Patientenverfügung – Wünsche eindeutig dokumentieren" ausführlich zum Thema Patientenverfügung und gibt Tipps hinsichtlich der Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende.


Kontakt: Thomas Spieker, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Ärztekammer Niedersachsen

Telefon: 0511/380-2220, E-Mail: kommunikation(at)aekn.de

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