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Hannover,

Mehr Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Seit Jahren nehmen seelische Erkrankungen als Ursache für Arbeitsausfälle stetig zu. Die Ärztekammer Niedersachsen begrüßt, dass die mentale Gesundheit im Berufsleben im Fokus der Aktionswoche der seelischen Gesundheit 2024 steht.

Foto: djile – adobe.stock.com

Psychische Erkrankungen als Ursache von Fehltagen von Beschäftigten haben in den vergangenen zehn Jahren um über 50 Prozent zugenommen. Inzwischen sind sie der dritthäufigste Grund für Ausfalltage überhaupt1. Hans Martin Wollenberg, Facharzt für Psychiatrie und Mitglied des Landesvorstands der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN), sieht das Arbeitsumfeld als zentralen Einflussfaktor für die mentale Gesundheit und begrüßt ausdrücklich, dass die Aktionswoche der seelischen Gesundheit 2024 sich diesem Thema widmet: „Gute Arbeit kann die seelische Gesundheit fördern, dies ist hinlänglich erwiesen. Ebenso kann sie aber auch krankmachen – beispielsweise, wenn die Arbeitslast zu hoch ist, wenn Anerkennung und Belohnungen ausbleiben, wenn Ungerechtigkeiten vorherrschen oder kaum eigene Gestaltungsspielräume bestehen.“ Wichtig sei vor allem ein offener und diskriminierungsfreier Umgang. „Auch und vor allem im Arbeitsumfeld ist es wichtig, Menschen mit psychischen Erkrankungen mit Verständnis für ihre individuelle Situation zu begegnen, anstatt sie durch eine Stigmatisierung auszugrenzen. Psychische Gesundheit kann nur durch offenen und respektvollen Umgang gestärkt und geschützt werden. Hier sind alle gefragt: Unternehmen, Führungskräfte und Kolleginnen und Kollegen“, betont Wollenberg.

Insbesondere vor dem Hintergrund der sich zunehmend dynamischer entwickelnden Arbeitsplatzsituationen sieht Wollenberg sowohl große Herausforderungen als auch Chancen für die seelische Gesundheit der Beschäftigten: „Die Digitalisierung hat den Arbeitsalltag vieler Menschen bereits stark verändert und wird dies weiter tun: Durchgängige Erreichbarkeit, Ortsungebundenheit, Flexibilisierung von Arbeitszeiten – all dies kann individuell positive als auch negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben. Manche Menschen sind nicht wirklich dafür geschaffen, ohne feste Rahmenbedingungen und mit reduzierten persönlichen Kontakten im Berufsalltag glücklich zu werden, anderen wiederum erlaubt dies, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Umso weiter das Spektrum möglicher Arbeitsplatzsituationen ist, desto wichtiger ist es, die Auswirkungen auf die seelische Gesundheit des Einzelnen zu betrachten und zu berücksichtigen.“

 

Quellen
1DAK Psychreport 2024 (https://caas.content.dak.de/caas/v1/media/57370/data/0114eed547a91f626b09d8265310d1e5/dak-psychreport-ergebnis-praesentation.pdf)

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